Die Gitterschnittprüfung dient der Bestimmung der Haftung von ein- mehrschichtigen Beschichtungen mit dem Untergrund. Bei der Gitterschnittmethode wird beurteilt, wie die Beschichtung sich bei Verletzung sowie Scherbeanspruchung verhält. Diese Betrachtung ist sehr realistisch, da diese Art der Beanspruchung sehr praxisnah ist.
Kurzanleitung: Mit einem Kuttermesser werden 6 parallele Schnitte unter Zuhilfenahme einer Schablone bis auf dem Untergrund angebracht. Diese werden anschließende durch 6 im rechten Winkel dazu angelegte Schnitte gekreuzt.
Der Schnittabstand in jede Richtung muß gleich und je nach Schichtdicke der Beschichtung und Art des Untergrundes wie folgt sein:
Prüfung nach DIN EN ISO 2409 Prüfung nach ASTM D 3359-02
bis 60 µm TFD 1mm bis 50 µm TDF 1mm
60-120 µm TFD 2mm 50-125 µm TDF 2mm
120-250 µm TFD 3mm
Nach erfolgreicher Gitterschnittprüfung mit einer weichen Bürste die Schnittrichtungen säubern. Das Klebeband wird mit dem Finger unter leichten Druck auf die Schnitte geklebt, im Anschluss wird das Klebeband mit einer gleichmäßigen Abziehbewegung entfernt.
Die Auswertung der Prüfung erfolgt visuell mit dem unbewaffneten Auge durch Vergleich mit den Normbildern.
Nach der Anzahl der abgeplatzen Quadrate und dem Erscheinungsbild wird ein Gitterschnittkennwert vergeben bzw. zugeordnet.
Der Gitterschnitt Kennwert 5 wird benannt, wenn jegliches Abplatzen nicht mehr als Kennwert 4 eingestuft werde kann.